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24. März 2020
// Reportagen & Berichte

„Wir freuen uns, wenn sich unsere Patientinnen und Patienten wohlfühlen“

Im Klinikum Gütersloh unterstützt das Mobilisierungsbett Vertica clinic Menschen auf der Palliativstation

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Palliativstation des Klinikums Gütersloh kümmern sich um Menschen, die an einer unheilbaren, weit fortgeschrittenen Krankheit leiden. „Wir stellen uns individuell auf die Bedürfnisse unserer Patienten ein“, sagt Evelyn Braune, Ärztliche Leiterin der Palliativstation. „Unser Ziel ist es, die größtmögliche Lebensqualität, die Würde und die Selbstbestimmung des Patienten zu erhalten.“ Um dieses Ziel noch besser zu erreichen, hat das Klinikum für die Palliativstation im Herbst 2019 zwei Mobilisierungsbetten vom Typ Vertica clinic sowie passende Nachttische von Stiegelmeyer angeschafft, finanziert durch Spenden.

Das Vertica clinic ermöglicht es dem Pflegepersonal, die Patienten mit einem Knopfdruck schonend in eine aufrechte Sitzposition zu bringen. Diese ergonomisch vorteilhafte Position geht deutlich über die Möglichkeiten üblicher Krankenhausbetten hinaus. Neben der Sitzposition kann das Bett auch in eine angenehme Aufstehposition gebracht werden.

Wir sprachen mit Hildegard Schulze-Beckendorf, der Pflegerischen Leiterin der Palliativstation, über ihre Arbeit und den bisherigen Einsatz der beiden Vertica-Betten.

Frau Schulze Beckendorf, wie lange arbeiten Sie schon auf der Palliativstation?

Hier in Gütersloh bin ich jetzt seit zweieinhalb Jahren. Vorher war ich jahrelang in einer internistischen Abteilung mit integrierter Palliativeinheit tätig.

Wie viele Zimmer hat die Palliativstation in Gütersloh?

Wir haben hier acht Betten zur Verfügung. Diese sind auf drei Doppelbettzimmer und zwei Einzelzimmer aufgeteilt. Manchmal könnten wir gut noch ein Vertica-Bett mehr gebrauchen. Allerdings gibt es auch Phasen, in denen wir keine Patienten haben, die von den speziellen Funktionen des Vertica profitieren können.

Wie sind Sie auf das Modell Vertica clinic aufmerksam geworden?

Durch unseren Betriebstechniker Herrn Möller, der hier im Haus unter anderem die Bettenreparaturen durchführt, aber auch bei Neuanschaffungen involviert ist. Er hat uns dieses Bett empfohlen, als wir auf der Suche nach einem Bett oder einem besonderen Pflegestuhl waren, mit dem wir Patienten besser mobilisieren können. Wir suchten etwas, mit dem wir z. B. auch querschnittsgelähmte Patienten in eine echte Sitzposition bringen können. Nutzt man dazu einen speziellen Stuhl, muss man die Patienten zunächst aus dem Bett herausholen. Das ist ja manchmal gar nicht so einfach – auch für die Patienten nicht. Herr Möller hat uns berichtet, dass Stiegelmeyer ein Bett hat, das man in die Sitzposition fahren und darüber hinaus sogar in eine Aufstehposition bringen kann. Stiegelmeyer hat uns ein Vertica clinic zum Testen zur Verfügung gestellt und wir waren sehr zufrieden. 

War die Sitzposition das Ausschlaggebende oder ist auch die Aufstehposition für Sie interessant?

Vor allem die Sitzposition ist sehr wichtig für uns. Wir sind eine kleine Palliativstation und behandeln Patienten mit einer starke Symptomlast. Das sind z. B. COPD-Patienten, die unter Luftnot leiden und zuhause bereits sitzend im Sessel geschlafen haben. Sie profitieren natürlich sehr von diesem Bett. Bei den meisten anderen Betten kann zwar das Kopfteil hochgestellt werden, aber die Füße bleiben gerade. Und dieses richtige Sitzen im Vertica clinic, das tut den Patienten einfach gut. 
Zusätzlich ist das Vertica auch bei Patienten einsetzbar, die aufgrund einer Erkrankung schwer zu mobilisieren sind. Unsere Querschnittspatienten, die z. B. aufgrund einer Metastasierung bis ins Rückenmark Lähmungserscheinungen haben, können in die Sitzposition gebracht werden und erlangen so wieder eine bessere Raumorientierung. Sie können zudem wesentlich besser essen. Auch Gespräche auf Augenhöhe funktionieren im Sitzen besser und werden als sehr angenehm wahrgenommen. Wir können unsere Patienten mit diesem Bett auch leicht auf den Balkon fahren, damit sie gerade im Sommer das schöne Wetter genießen können.

Und die Aufstehposition?

Sie nutzt uns, wenn Patienten aufstehen möchten, die lange gelegen haben. Es gibt Ihnen einfach Sicherheit, das Bett hinter sich zu haben. Für die Patienten, deren Kreislauf beim Aufrichten absackt, ist die regelmäßige Nutzung der Sitzposition hilfreich, damit sich der Kreislauf wieder ein bisschen mehr stabilisiert. Aus der Sitzposition haben wir das Bett dann auch schonmal in die Aufstehposition gebracht.

Wie reagieren die Patienten auf das Bett?

Die Patienten, die diese Positionen nutzen können, sehen das schon als komfortabel an – vor allem, wenn belastende und anstrengende Maßnahmen wie das Herausmobilisieren aus dem Bett entfallen. Die Mobilisierung kann man nun einfach mit dem Bett durchführen. Die Patienten schonen ihre Kräfte und können länger sitzen.

Wie hat sich das Pflegepersonal an den Umgang mit dem Vertica clinic gewöhnt?

Natürlich haben wir ein bisschen Einarbeitungszeit gebraucht. Man muss sich mit dem Vertica und den Funktionen befassen. Aber mittlerweile möchten wir diese Betten nicht mehr missen. Wir freuen uns, wenn sich unsere Patientinnen und Patienten wohlfühlen.
 

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