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01. Oktober 2015
// Pflege weltweit

Sturzprophylaxe

Made in Australia

Stürze gehören zu den häufigsten unerwünschten Ereignissen in Krankenhäusern. Ungefähr 30 % von ihnen führen zu einer Verletzung. Besonders bei älteren Menschen ist das Sturzrisiko oft sehr groß. Hier liegt die jährliche Sturzquote bei den über 65-Jährigen bei etwa 30 %.

Bei der Altersgruppe 90+ wird sogar eine Quote von mehr als 50 % angenommen. In der Vergangenheit wurden bereits unterschiedliche Programme zur Sturzprävention erprobt. Bisher konnte jedoch kaum eines dieser Programme positiv belegt werden.

Jetzt hat jedoch ein Team aus Australien eine Studie vorgelegt, die die Wirksamkeit von patientenbezogenen und individuellen Präventionsmaßnahmen kombiniert mit Training und Feedback durch Fachkräfte nachweist. In acht verschiedenen Allgemeinkrankenhäusern mit Reha-Abteilung nahmen zwischen Mitte Januar und Ende Dezember 2013 rund 3.600 Patienten über 60 Jahre aufgeteilt in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe an dieser Studie teil. In der Interventionsgruppe wurde das „Safe-Recovery-Programm“ getestet, welches aus 3 Bausteinen besteht:

  • ein Multimedia-Paket mit DVD und Arbeitsbuch für den Patienten, das im Bett angeschaut werden kann
  • ein Coach, der den Patienten zwei- bis dreimal die Woche direkt am Bett besucht und mit ihm die Ursachen und Folgen von Stürzen sowie fallbezogene Sturzrisiken erläutert und Präventionsziele sowie einen Aktionsplan aufstellt
  • die Weitergabe des Plans und der Ziele an das Klinikpersonal sowie wöchentliches Feedback vom Coach

Im Vergleich zu den Patienten aus der Kontrollgruppe konnte unter den Teilnehmern des Safe-Recovery-Programms die Sturzrate signifikant gesenkt werden von 380 auf 196 Stürze – fast 50 %. Darüber hinaus lag die Verletzungsrate in der Interventionsgruppe bei nur 2,63 %, bei der Kontrollgruppe jedoch bei 4,75 %.

Das deutliche Ergebnis der australischen Studie zeigt, dass eine Kombination von Einzelmaßnahmen, die individuell auf den betroffenen Patienten abgestimmt sind, durchaus eine positive Wirkung auf die Sturzrate in Kliniken und anderen Einrichtungen haben kann.

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