Pflegethemen spannend wie in einer Fernsehshow
Stiegelmeyer präsentierte den Online-Fachkongress „Smarte Konzepte in der Pflege“
In der Stiegelmeyer-Ausstellung in Herford herrscht Betriebsamkeit wie in einem TV-Studio. Kameras richten sich auf verschiedene Bühnen, Pflegebetten zeigen sich im hellen Scheinwerferlicht von ihrer besten Seite. Auf einem Regietisch mitten im Raum hat die technische Crew der PWG-Seminare aus Köln ihre Geräte aufgetürmt und nimmt konzentriert die letzten Einstellungen vor. Um 11 Uhr vormittags treten Stiegelmeyer-Geschäftsführer Ralf Wiedemann und der Leiter Marketing und Produktmanagement Christoph Prevezanos vor die große Leinwand. Die Crew zählt einen Countdown herunter: Drei – zwei – eins – „Herzlich willkommen, meine Damen und Herren!“
So startete der Stiegelmeyer-Online-Fachkongress „Smarte Konzepte in der Pflege“. An zwei Tagen Anfang Juli verfolgten insgesamt rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die spannende Veranstaltung mit den renommierten Referenten Prof. Dr. Volker Großkopf und Prof. Dr. Helmut Frohnhofen.
Austausch mit dem Publikum
Die Idee zu dieser Internet-Veranstaltung entstand, als sich abzeichnete, dass es auch 2021 kaum Messen mit Publikum vor Ort geben würde. Das Stiegelmeyer-Team brannte jedoch darauf, endlich wieder mit einer großen Zahl von Kunden und Partnern in Kontakt zu treten, interessante Neuigkeiten zu teilen – und Feedback einzuholen. Denn die Seminarteilnehmer konnten per Chat und Wortmeldung Fragen stellen und nutzten diese Chance lebhaft.
Der erste Themenblock widmete sich der Sturzprophylaxe und den damit verbundenen rechtlichen Fragen. Referent war der Kölner Rechtsanwalt Prof. Dr. Großkopf, Dozent an der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen und ein führender Experte für medizinisches Haftungsrecht.
Prof. Großkopf skizzierte die Herausforderung, vor dem Pflegeeinrichtungen oft stehen. Einerseits haben die Bewohner ein Recht auf Freiheit und sollten sich jederzeit willkürlich von A nach B bewegen dürfen. Andererseits besitzen die Bewohner aber auch ein Recht auf körperliche Unversehrtheit – und im Fall einer Sturzverletzung klagt nicht selten die Krankenkasse, um die Behandlungskosten zurückzufordern. Prof. Großkopf verglich diesen Konflikt anschaulich mit der Corona-Krise: Hier müsse die Regierung immer wieder die Freiheit gegen die Gesundheit der Bürger abwägen und dabei Entscheidungen treffen, die noch vor zwei Jahren niemand für möglich gehalten hätte.
Blickpunkt Out-of-Bed-Systeme
Im Bereich der Pflege kannte Prof. Großkopf aber natürlich viele mögliche Lösungswege und erklärte den Teilnehmern, welche Einwilligungen oder gerichtlichen Genehmigungen bei bestimmten Sturzprophylaxe-Maßnahmen für Rechtssicherheit sorgen. Für Stiegelmeyer-Kunden besonders interessant war dabei das Out-of-Bed-System, denn dieses wurde für die neue Generation unseres Pflegebettes Elvido gerade entscheidend weiterentwickelt.
Prof. Großkopf stellte klar, dass ein Out-of-Bed-System keine freiheitsentziehende Maßnahme darstelle, wenn dem Bewohner nach einer Meldung des Systems die Fortbewegung nicht mit Zwang verwehrt werde. Nur in diesem Fall sei daher auch die Genehmigung durch ein Betreuungsgericht erforderlich. Werde das Out-of-Bed-System hingegen nur als allgemeine Schutzmaßnahme zur Unterstützung des Pflegebedürftigen eingesetzt, genüge die Einwilligung des einsichtsfähigen Bewohners oder seines gesetzlichen Vertreters. Ohne Einwilligung gehe es nicht, denn in jedem Fall bleibe die Überwachung durch das System ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht.
Diese Erläuterungen leiteten perfekt zu Produktmanagerin Michaela Amedick und Connectivity-Experte Marc Elling von Stiegelmeyer über. Zusammen präsentierten sie unser verbessertes Pflegebett Elvido und die damit möglichen smarten Lösungen. So bietet das neue Out-of-Bed-System z. B. die festinstallierte Version OOB Smart und die mobile Variante OOB Flex, die sich zwischen mehreren Betten austauschen lässt. Beide Versionen senden ihre Meldungen auf Wunsch direkt an das Smartphone der Pflegekraft oder an den Computer im Dienstzimmer und lassen sich über diese Geräte auch praktisch verwalten. Dazu ist keine aufwändige WLAN-Infrastruktur im Haus erforderlich.
Differenzierter Blick auf ältere Menschen
Der zweite Themenblock über die Bedürfnisse und das soziale Miteinander älterer Menschen begann mit einem Video-Einspieler. Dr. Bodo de Vries, Geschäftsführer des Ev Johanneswerks in Bielefeld, wies auf eine besondere Entwicklung in der stationären Altenpflege hin: Immer mehr pflegebedürftige Paare ziehen ein, ihr Anteil liegt bei 20 Prozent der Bewohner. Eine gute Gelegenheit für Stiegelmeyer-Geschäftsführer Ralf Wiedemann, die Vorzüge unseres Pflege-Doppelbettes Libra partner zu betonen. Das war zugleich eine ideale Überleitung zum zweiten Referenten Prof. Dr. Helmut Frohnhofen, dem Leitenden Arzt für Altersmedizin am Universitätsklinikum Düsseldorf. Er warb leidenschaftlich für einen differenzierteren Blick auf ältere Menschen, um sie gemäß ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten zu unterstützen und zu fordern.
Mit vielen interessanten Statistiken zeigte er, wie vielfältig sich Menschen ab einem Alter von 55 Jahren entwickeln. Während z. B. die Fähigkeit zum Treppensteigen oft deutlich nachlässt, bleibt die Fähigkeit zu leichter Hausarbeit ebenso oft sehr lange erhalten. Während manche Menschen stark vereinsamen, pflegen andere bis ins hohe Alter ein Netzwerk.
Gerade Einsamkeit fördere eine Vielzahl von Erkrankungen, die sich durch soziale Zuwendung leicht lindern ließen – etwa hohen Blutdruck, Schlafstörungen oder Angststörungen. Prof. Frohnhofen plädierte dafür, sich vor der Behandlung eines alten Menschen oder seiner Aufnahme in ein Pflegeheim ein genaues Bild zu machen. Oft würden Menschen im Alter über- oder unterfordert.
Viele Fakten in knapp zwei Stunden – doch der bestens geplante Ablauf des Seminars machte es einfach, den Inhalten zu folgen. Die informativen Moderationen von Ralf Wiedemann und Christoph Prevezanos, die detailreiche Kameraführung sowie eingespielte Videos erinnerten an eine hochprofessionelle TV-Talkshow. Zum Abschluss des Fachkongresses stellte das Produktmanagement dem Publikum noch einmal ausführlich die Modelle Elvido und Libra partner vor – diese Modelle eignen sich ideal, um die Vorschläge der Experten im Alltag umzusetzen.
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