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Steckbrief
22. Februar 2019
// Kunden & Partner

Im Alter braucht man starke Farben

Claudia Kanz geht in den Einrichtungen der BeneVit Gruppe neue Wege

In den Einrichtungen der BeneVit Gruppe finden pflegebedürftige Menschen ein neues Zuhause. Das innovative Hausgemeinschaftskonzept des Unternehmens findet bei Bewohnern und Personal großen Anklang. Kaspar Pfister gründete BeneVit im Jahr 2004. Heute betreibt die Gruppe über 30 Standorte in 5 Bundesländern. 2.300 Bewohner leben in den Hausgemeinschaften. Hauptsitz von BeneVit ist Mössingen südlich von Stuttgart. Wir sprachen mit Architektin Claudia Kanz, der Tochter des Firmengründers, über die Stärken ihres Konzepts und die Aufgaben, die Pflegebetten von Stiegelmeyer darin erfüllen.

Frau Kanz, bitte stellen Sie sich kurz vor.

Ich bin 33 Jahre alt und Architektin. Die Firma BeneVit wurde als Familienunternehmen von meinem Vater gegründet. Schon während meines Studiums habe ich bei BeneVit mitgearbeitet, weil natürlich viele bauliche Themen anstanden, bei denen ich mich gut einbringen konnte. Was ich heute im Unternehmen mache, kann man als Immobilienmanagement zusammenfassen.

Wie sieht Ihre Arbeit aus?

Zu meinen Aufgaben gehört zum Beispiel die Standortanalyse, wenn Gemeinden an uns herantreten und Interesse an einer Pflegeeinrichtung von uns haben. Wir schauen uns dann erstmal den Bedarf an und lassen von externen Architekten Entwürfe erstellen. Mein Part dabei ist, dass ich die speziellen Belange unseres Hausgemeinschaftskonzeptes einbringe und sozusagen Übersetzerin zwischen dem Unternehmen und den Architekten bin. Damit unser Konzept in der erwünschten Qualität funktioniert, müssen sehr viele bauliche Besonderheiten bedacht werden.

Bitte beschreiben Sie Ihr Hausgemeinschaftskonzept.

In unseren Einrichtungen gibt es keine Stationen, sondern 4 bis 6 Wohnungen. In jeder Wohnung leben 12 bis 14 Menschen, die dort gemeinsam mit den Mitarbeitern ihren Alltag gestalten. Wir lagern keinerlei Dienstleistungen aus, alles wird dezentral in den Wohnungen erledigt – die Zubereitung der Mahlzeiten, die Reinigung der Zimmer, das Wäschewaschen. Die Bewohner können sich aktiv am Alltag beteiligen, sie können Kartoffeln schälen oder Wäsche falten. So entwickelt sich das Gefühl, wieder gebraucht zu werden. Baulich benötigen unsere Wohnungen jeweils eine Küche und mehrere Nebenräume für den Haushalt, da es ja kein Zentrallager und keine Wäscherei gibt. Auch unsere Hygiene-Auflagen sind sehr streng. Die Bewohnerplätze bei BeneVit sind voll ausgelastet, und unser Konzept zieht trotz des Fachkräftemangels Mitarbeiter an, weil viele sagen: „Genauso wollte ich immer arbeiten.“

Spielen bei der Inneneinrichtung Ihrer Häuser Farbkonzepte eine Rolle?

Ja, dafür arbeiten wir mit einer Innenarchitektin zusammen und sind vielfach ausgezeichnet worden. Wir nutzen sehr „knallige“ Farben. Im Alter trübt sich die Linse und es kann gar nicht farbig genug sein, damit auf der Netzhaut etwas ankommt. Wir verwenden Flotex-Böden, einen textilen Belag, der desinfizierend zu reinigen ist. Exklusiv für uns wurden dabei Farben entwickelt – ein leuchtendes Grün, ein Brombeerton, ein helles Orange, die den Raum stark prägen. Auch unsere Wände sind in fröhlichen, lebendigen Farben gehalten.

Dann sind die textilen Softcover für die Pflegebetten von Stiegelmeyer doch maßgeschneidert für Ihr Konzept.

Ja, die Softcover habe ich auf einer Messe entdeckt und war sofort Feuer und Flamme. Das ist genau das, was der Markt braucht. Wer im Pflegebereich eine besondere Farbigkeit und Wertigkeit sucht, stößt immer wieder an Grenzen, denn die meisten Hersteller konzentrieren sich nur auf die „breite Masse“. Und da suchen leider viele nur Beige und Lila. Die Softcover hingegen passen genau zu unserem Farbkonzept. Auf den ersten Blick mögen sie unpraktisch wirken, weil man den Stoff reinigen muss, aber sie machen einen besonders wohnlichen Eindruck. Durch in Wohnungsaufteilung in unseren Häusern sind die Bewohnerzimmer in erster Linie Schlafzimmer und sollen auch so aussehen. Viele Pflegebetten auf dem Markt wirken hingegen sehr klinisch. Bei Stiegelmeyer ist das schon durch die große Dekorauswahl anders. Hinzu kommt, dass wir Ihre Betten ohne Seitensicherungen und ohne die entsprechenden Fräsungen in den Häuptern einsetzen. Wenn dann noch die Softcover übergezogen werden, entsteht wirklich der Eindruck eines schönen Bettes für den häuslichen Bereich.

Welche technischen Aspekte sind für Sie an einem Pflegebett wichtig – auch im Hinblick auf die Zukunft?

Wir setzen hauptsächlich Niedrigbetten ein und nutzen Ihr Out-of-Bed-System, um freiheitsentziehende Maßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren. Interessant für die Zukunft wäre, wenn das Bett uns auch bei der Vitalzeichenmessung unterstützen könnte – indem es zum Beispiel Änderungen der Herzfrequenz oder des Körpergewichts anzeigt. Die Ermittlung dieser Daten kostet im Alltag viel Zeit, obwohl sie sich automatisieren ließe. Auch eine technische Unterstützung bei der Dekubitusprophylaxe und ein Nässesensor bei Inkontinenz sind wünschenswert. Die Pflegebranche hat insgesamt bei künstlicher Intelligenz einen hohen Nachholbedarf. Das ist nicht so sehr eine Frage des Geldes, sondern der fehlenden Innovationsbereitschaft vieler Beteiligter. Wir bei BeneVit sind in diesem Bereich sehr experimentierfreudig, sprechen mit den Herstellern und sehen uns auch bei den Produkten anderer Branchen um.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

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